Die magische Vihuela
Rezension Zeitung Augustin
Franz Blaha 30.07.2009
Eigentlich ein leises Instrument, zwingt es drei weibliche Gestalten in den Flammentod südamerikanischer Inquisition. Schon in der Titelerzählung begegnet man dem Farbreichtum scharfschattig durchschnittenen Lichts, mit dem der Autor seinen Figuren, ihrem Ambiente und dem Geschehen Plastizität verleiht.
Fünfzehn magische Geschichten strömen dem Leser aus einem handlichen Bändchen entgegen, jede einzelne ein Zusammenspiel von Schönheit, Leidenschaft, Tragik, Rätselhaftigkeit, Erotik und philosophischem Kern. Sie sind voller Geheimnisse, deren Aufklärung jedesmal in unerwartete Dimensionen führt.
Warum scheitert Dollfuß am Stehenbleiben eines Pendels? Was macht ein Papagei mit einem gestohlenen Goldstück in der Apotheke? Warum blickt Gerlindes Traummann andauernd auf seine Armbanduhr und fürchtet, seine Geliebte zu wecken? Eine kafkaeske Erzählung schildert, wie eine Menschenkugel mit Bewusstsein dem Getretenwerden entwächst, die Geschichte einer bezaubernden Frau endet mit einer Injektion in den Hintern und dem abgrundtiefen Seufzer aus der männlichen Arztseele.
Zwischen den Kulissen skurrilster Bilder und Ausgangssituationen baumelt die Marionette der Leserphantasie an den Fäden eines Erzählers, der sein Handwerk virtuos beherrscht, archetypischen Menschheitsfragen entgegen. Ein Büchlein, das sich mühelos liest und trotzdem in Tiefen entführt, die lange bei einem bleiben.
Lidio Mosca-Bustamantes Schreiben ist von der Eindrucksfülle eines bewegten Lebens geprägt. Der Kosmopolit, Arzt, Maler und Schriftsteller, politische Flüchtling und Mitglied des Pen-Clubs hat sich ins österreichische Weinviertel zurückgezogen, um die Welt mit Sprachbildern und Gemälden zu beschenken. 1947 in Argentinien geboren, ist er in einer Kleinstadt sesshaft geworden, ohne den durch zwei Kontinente, durch Nord- und Südhalbkugel dieser Erde und durch das Facharztdasein des Röntgenologen geprägten, umfassenden Blick zu verlieren. Die in seiner Muttersprache Spanisch verfassten Texte sind von Gerhard Giesa übersetzt und im 4/4 – Verlag erschienen. Besonders erwähnenswert unter seinen im In- und Ausland erschienen Werken sind die Romane „Blumen für Agustina“, „Das Zeichen im Sand“ und „Schock – die verbotene Geschichte“. Eine weitere Sammlung von Erzählungen ist „La Excusa“, und wer die „Magische Vihuela“ gelesen hat, wird vermutlich nicht mehr aufhören wollen, Lidio Mosca zu lesen, den Produzenten süchtig machenden Lesestoffs.
ISBN: 3-902141-15-8
Eigentlich ein leises Instrument, zwingt es drei weibliche Gestalten in den Flammentod südamerikanischer Inquisition. Schon in der Titelerzählung begegnet man dem Farbreichtum scharfschattig durchschnittenen Lichts, mit dem der Autor seinen Figuren, ihrem Ambiente und dem Geschehen Plastizität verleiht.
Fünfzehn magische Geschichten strömen dem Leser aus einem handlichen Bändchen entgegen, jede einzelne ein Zusammenspiel von Schönheit, Leidenschaft, Tragik, Rätselhaftigkeit, Erotik und philosophischem Kern. Sie sind voller Geheimnisse, deren Aufklärung jedesmal in unerwartete Dimensionen führt.
Warum scheitert Dollfuß am Stehenbleiben eines Pendels? Was macht ein Papagei mit einem gestohlenen Goldstück in der Apotheke? Warum blickt Gerlindes Traummann andauernd auf seine Armbanduhr und fürchtet, seine Geliebte zu wecken? Eine kafkaeske Erzählung schildert, wie eine Menschenkugel mit Bewusstsein dem Getretenwerden entwächst, die Geschichte einer bezaubernden Frau endet mit einer Injektion in den Hintern und dem abgrundtiefen Seufzer aus der männlichen Arztseele.
Zwischen den Kulissen skurrilster Bilder und Ausgangssituationen baumelt die Marionette der Leserphantasie an den Fäden eines Erzählers, der sein Handwerk virtuos beherrscht, archetypischen Menschheitsfragen entgegen. Ein Büchlein, das sich mühelos liest und trotzdem in Tiefen entführt, die lange bei einem bleiben.
Lidio Mosca-Bustamantes Schreiben ist von der Eindrucksfülle eines bewegten Lebens geprägt. Der Kosmopolit, Arzt, Maler und Schriftsteller, politische Flüchtling und Mitglied des Pen-Clubs hat sich ins österreichische Weinviertel zurückgezogen, um die Welt mit Sprachbildern und Gemälden zu beschenken. 1947 in Argentinien geboren, ist er in einer Kleinstadt sesshaft geworden, ohne den durch zwei Kontinente, durch Nord- und Südhalbkugel dieser Erde und durch das Facharztdasein des Röntgenologen geprägten, umfassenden Blick zu verlieren. Die in seiner Muttersprache Spanisch verfassten Texte sind von Gerhard Giesa übersetzt und im 4/4 – Verlag erschienen. Besonders erwähnenswert unter seinen im In- und Ausland erschienen Werken sind die Romane „Blumen für Agustina“, „Das Zeichen im Sand“ und „Schock – die verbotene Geschichte“. Eine weitere Sammlung von Erzählungen ist „La Excusa“, und wer die „Magische Vihuela“ gelesen hat, wird vermutlich nicht mehr aufhören wollen, Lidio Mosca zu lesen, den Produzenten süchtig machenden Lesestoffs.
ISBN: 3-902141-15-8
Info: Die magische Vihuela – Erzählungen, 4/4 Verlag: Strasshof-Wien-Bad Aibling.
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